Sensationsfund in Eichenzell!

Sensationsfund in Eichenzell!

 von unserer freien Mitarbeiterin Ines Korlev 

Es ist eine Sensation. Jahrhunderte lang schon lag kurz unter der Oberfläche der Gemeinde Eichenzell ein riesiges Braunkohlefeld. 

Mit dem Abbau soll jetzt zügig begonnen werden. Windkraftgegner freuen sich, denn die bis Ende nächsten Jahres aufgestellten Windräder werden im Zuge der anstehenden Zwangsumsiedlungen im Folgejahr schon wieder platt gemacht.

„Wir dachten, es wären die Reste früherer Hutzelfeuer!“, hört man die Einwohner von Rothemann immer wieder sagen. Der Energie- und Tagebauexperte Prof. Dr. hc. Dr. Dr. hc. tiermedDr. Spatz (Den dritten Doktortitel erhielt er, weil er wirklich ein sehr sehr wichtiger Experte ist. Anm. d. Red.) bestätigte mir exklusiv, dass dies häufig passiere. „Mal sind es Hutzel- mal Walpurgisnachtfeuer. Und die freudige Überraschung ist jedesmal groß!“, so Spatz. Die Eichenzeller sind nun hellauf begeistert. Lange genug haben sie gegen diese unsinnige Energiewende angekämpft. Bald schon werden die Riesenbagger von Vattenfall den Infraschalllärm der Windkraftanlagen nicht nur übertreffen, dem Erdboden gleich werden die Anlagen gemacht, denn schon 2019 könnten die Bagger rollen, und bis dahin werden wahrscheinlich fünf Windkraftanlagen im Ried stehen.

Abgetragen werden sie, mitsamt den Häusern, die Solarmodule auf den Dächern haben. Genaugenommen werden sogar alle Häuser von Eichenzell, Welkers, Rothemann und dem Ried, die unterhalb 500 m über n.N. stehen, abgerissen, wichtiger erscheint vielen jedoch, dass so endlich wieder Ressourcen für billigen Strom gewonnen werden. Ob es nicht hirnrissig sei, die Ökostromanlagen abzureißen, wollte ich von Spatz wissen. Dieser betonte jedoch, dass auch Opfer gebracht werden müssen, um die Brückentechnologie Braunkohle, wie sie von Angelika Merkel geadelt wurde, weiter voranzutreiben. Deshalb bekomme Vattenfall ja schließlich auch riesige Subventionen für den Abbau und das Verheizen der Kohle.

So könnte es in Eichenzell bald aussehen: (Bild: AGORA)

So könnte es in Eichenzell bald aussehen:
(Bild: AGORA)

Das Braunkohlefeld erstreckt sich hauptsächlich entlang der Täler der wunderschönen Vorderrhöngemeinde. Nach der Renaturierung, in etwa 70 Jahren, wird die Gegend zu einer „Perle ländlichen Wohnens“ werden, so ein Sprecher des schwe- dischen Energieriesen. Wo und welche Häuser zuerst geräumt und umgesiedelt werden, ließ Vattenfall offen. Auch ist unklar, in welche Gegenden die Bürgerinnen und Bürger umziehen dürfen. „Die meisten beharren darauf, im Landkreis Fulda wohnen bleiben zu können!“, sagte uns ein Sprecher der neu gegründeten Bürgerinitiative Eichenzeller Kohle für Deutschland, die sich da- für einsetzt, dass Deutschland auch weiterhin konventionelle Energie erzeugt, um zwar wirkungsarm und umweltschädlich, dafür aber billigen, von Importen unabhängigen Strom bereit stellen zu können.

Auf Anfragen hielten sich jedoch alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Nachbargemeinden bedeckt. Gerüchten zu Folge böte sich aber das Gebiet südlich von Neuhof, bis einschließlich Flieden als Neubaugebiet an – natürlich nur dann, wenn man dort keine weiteren Braunkohlefelder entdecke . Der Landrat gibt sich indes opti- mistisch, dass man hier eine „gute“ Lösung finden wird. Selbiger hofft, als Aufsichtsrat der RhönEnergie, dass der geplante Deal, die vor Ort gewonnene Braunkohle in den Koh- lekraftwerken der RhönEnergie zu verbrennen schnell abgeschlossen werden wird. „So bleibt das meiste Geld in der Region!“, versichert der Politiker. Verhandlungen mit Vattenfall sind nach unseren Informationen schon im vollen Gange.

Widerstände gibt es in der Region kaum. Nur die üblichen Verdächtigen, rund um die Energiegenossenschaften, weisen darauf hin, dass das mit dem billigen Strom genau genommen gar nicht stimme. Folgekosten wie Klimawandel und Verseuchungen der Umwelt mit Quecksilber seien eben nicht in den Kohlestrompreis einbezogen und würden den Steuerzahler in Zukunft jedoch Unmengen Geld kosten, während die Konzerne die Gewinne einstreichen und sich dann jeder Verantwortung entziehen. Gott sei Dank konnte ich jedoch noch einen weiteren Experten ausfindig machen, Dr. Eon Vorweg, ein Doktorvater von Spatz.

Vorweg unterstreicht, dass diese Bedenken die dummen Argumente der Ökomafia seien. „Die Gegner haben doch nur Angst, ihre Windkraftanlagen und damit ihr Geld zu verlieren!“

Eine blendende Zukunft steht Osthessen also bevor. So geht es besser, Deutschland.

P.S.: Proschim ist ein ökologisches Musterdorf in Brandenburg, dass mehr Strom durch erneuerbare Energie erzeugt, als das 800 Seelendorf selbst verbraucht. Proschim wird den Braunkohlebaggern bald zum Opfer fallen.*

 

Über die Autorin:

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese Qualitätsjournalistin für uns gewinnen konnten. Obwohl sie keine andere Zeitung schreiben lassen würde, sie also ziemlich frei ist, schätzen wir ihre ausgewogene, objektive Sichtweise. Wir freuen uns deshalb, den guten Schein ihrer Selbstständigkeit weiter leuchten zu lassen. 

 


Proschim (Foto: www.braunkohle.info)

Proschim (Foto: www.braunkohle.info)

* Proschim liegt in Brandenburg und im Lausitzer Braunkohlerevier, dem zweitgrößte Revier in Deutschland. Der schwedische Energieriese Vattenfall will hier vier neue Braunkohletagebaue eröffnen. Braunkohletagebau bedeutet, dass die Erdoberfläche, mit allen was dazugehört, Äcker, Wiesen, Wälder, Häuser, Windkraftanlagen, Fabriken, Seen, Alles halt, komplett zerstört wird und das auf Quadratkilometer – in diesem Fall 1900 Hektar. Es ist also geplant, das gesamte Dorf samt Umgebung wegzubaggern. Proschim ist ein Plus-Energie-Dorf: Es produziert heute schon weit mehr Energie, als es benötigt, im wesentlichen aus Windkraft und Solar. Das Dorf selbst ist ein typisch wendisches Hufendorf. Zahlreiche Gebäude sind denkmalschutzwürdig. Im Dorf leben noch 810 Menschen.