Slow Food Fulda zur Kommunalwahl 2021

 

Für was wir stehen:

Slow Food setzt sich für gute, saubere und faire Lebensmittel ein: Sauber bedeutet, dass sie hergestellt werden, ohne die Ressourcen der Erde, die Ökosysteme oder die Umwelt zu belasten und ohne Schaden an Mensch, Natur oder Tier zu verursachen. Mit den Grundsätzen ökologisch nachhaltiger Landwirtschaft stimmen wir überein, wie zum Beispiel der Förderung umweltschonender Anbaumethoden und dem reduzierten Einsatz von Pestiziden. Darüber hinaus aber ist es für Slow Food entscheidend, wie ökologische Landwirtschaft betrieben wird. Wir stellen die Systemfrage: Wo kommt das Lebensmittel her und wie wurde es weiterverarbeitet – industriell oder handwerklich?

In der Region Osthessen hält der Begriff „regional“ immer mehr Einzug. Uns geht dies jedoch nicht weit genug. Unser Ziel ist es: Mehr Bio in Hessen, in der Rhön und auf den Tellern! Bio-regional ist die Zukunft und stellt auch die Priorität fest: zuerst Bio!

Wir stehen hinter den Zielen der Ökomodellregion des Landkreis Fulda. Handwerkliches Bio aus kleinen und mittelständischen Betrieben erreichen eine Qualität, an die Massen-Biolebensmittel nicht heranreichen, ganz zu schweigen von den konventionell hergestellten Produkten.

Bio-regional bringt zusätzliche wirtschaftliche Vorteile für die Region Fulda. Lokale Wirtschaftskreisläufe, bei denen Biolebensmittel vor Ort erzeugt und in der Region weiterverarbeitet werden, bedeuten Wertschöpfung vor der Haustür. Außerdem können die Landwirte, die zur Zeit durch die Zentralisierung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen in starker Abhängigkeit von großen Verarbeitungsbetrieben, Supermarktriesen und Discountern stehen, sich von diesem Druck befreien.

Außerdem bedeutet mehr Regionalität:

weniger nationale und globale Warentransporte und damit eine Reduktion von Treibhausgasen.

Uns geht es, wie auch der Ökomodellregion, um eine Vernetzung von Bio-Landwirt*innen und handwerkliche Bio-Verarbeite*innen mit Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Verbraucher*innen. Damit unterstützen wir faire Bedingungen für die Erzeuger*innen und Ernährungssicherheit/ -souveränität für die Bevölkerung in der Stadt und auf dem Land.

Als gewählte Stadtverordnete/Kreistagsfraktion werden wir folgendes umsetzen:

  • Zusammen mit den Bürger*innen erstellen wir ein Bio-regionales Leitbild, in dem der Leitsatz „Bio aus der Region für die Region“ durch Landwirte, Anbauer, Weiterverarbeiter und Verbraucher konkretisiert wird.
  • Wir werden einen attraktiven Wochenmarkt für bio-regionale Lebensmittel ins Leben rufen.
  • Wir werden dafür sorgen, dass bei jeder städtischen Veranstaltung mit Bewirtung mindestens ein Stand biozertifizierte Getränke und Speisen anbietet.
  • Wir fördern die Umstellung der Verpflegung in Kindergärten und Schulen auf bio-regionale Zutaten.
  • Wir ermöglichen Biobetriebe eine kostenlose Teilnahme an der Landesgartenschau.
  • Wir suchen nach Möglichkeiten und unterstützen die Gründung einer regionalen Molkerei und weiteren lokalen Weiterverarbeitungsbetrieben.
  • Wir fördern solidarische Landwirtschaft in der Region.
  • Wir unterstützen die Projekte der Ökomodellregion zur Förderung der Bio-Zertifizierung in der Gastronomie und in der Landwirtschaft.
  • Wir nutzen das Zentrum für Nachhaltigkeit (frühere Umweltzentrum), um neue und alte Formen des Haltbarmachens zu erforschen, zu lehren und zu verbreiten.
  • Wir rufen Fulda zur essbaren Stadt aus.
  • Wir unterstützen das Marketing von Unverpacktläden mit dem Fokus für bio-regionale Lebensmittel.
  • Wir bauen Strukturen auf, um gemeinsam mit den Bürger*innen bislang nicht genutztes Obst aus der Region zu ernten und zu verarbeiten.
  • Wir fördern eine enge Vernetzung zwischen der Stadt Fulda und dem (Um-)Land. Damit regionale Kreisläufe auch wirklich funktionieren, setzen wir uns für Stadt-Land Partnerschaften in allen Bereichen ein, um die Rhön und den Vogelsberg in die Wirtschaftskreisläufe der Stadt einzubinden durch eine bessere Vernetzung der Stadt mit Landwirt*innen, Lebensmittelerzeuger*innen, Gastronomen, (nachhaltigem) Tourismus u.a.